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Passivhaus mit Gewächshausvorbau in Reichelsheim Odw.
Holzkonstruktion mit Wiesengras-Dämmung


Kennzeichen:

- Wohngebäude zweigeschossig, aus einheimischem Holz
- ökologische Bauweise
- passive Sonnennutzung
- Dämmung mit Wiesengras
- Gewächshausvorbaus zur passiven Sonnenutzung

-.Auswahlprojekt 2012 Bauministerium Hessen

Bauaufgabe

Planung eines Wohnhauses mit geringem Energieverbrauch, hergestellt aus natürlichen Baumaterialien ( Ökohaus ), möglichst ohne herkömmliche Heizung. Gewünscht war weiterhin der Anbau oder die Integration eines Gewächshauses, geeignet zum Gemüseanbau. Weiterhin sollte eine kleine "Scheune" miterrichtet werden, die als Abstellraum für Gartengeräte , PKW usw. dienlich ist.


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Grundstück

Es konnte ein großzügiges naturnahes Hanggrundstück "Baulücke" in der Nähe des historischen Dorfkerns von Reichelheim erworben werden. Das Grundstück ist mit einer mächtigen alten Eiche bestanden, die keinesfalls beeinträchtigt werden sollte - das Grundstück liegt in Süd-West-Richtung frei und unbebaut zur Landschaft.

Material und Landschaftsbezug

Naheliegend war es den Baustoff Holz zu verwenden der im Odenwald nicht nur Tradition hat, sondern ja auch rundum in den Wäldern wächst. Als Wärmedämmung bot sich getrocknetes Wiesengras ( "Agricell" ) aus der Nachbargemeinde an - ein hightec Produkt der Fa. Biowert Industrie GmbH Brensbach.

Konzept

Es sollte ein zeitgemäßes Haus geplant werden unter Berücksichtigung ökologischer und nachhaltiger Gesichtpunkte, sowohl hinsichtlich der Baustoffe wie auch des Nutzungsbetriebes. Auf "Haustechnik" sollte möglichst verzichtet werden.
Unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte ergab sich folgende Nachhaltigkeitsregel :

" Handwerksfirmen aus der Umgebung bauen mit natürlichen Materialien aus der Umgebung "


Baukörper

Das Kellergeschoss steht hälftig im Erdreich unter Ausnutzung des Hanggeländes, darüber sind zwei Geschosse in Holzständerbauweise aufgeführt. Das Obergeschoss findet seinen Abschluss als Pultdach, das gleichzeitig über den völlig verglasten Gewächshausvorbau geführt wird. Abgerückt vom eigentlichen Haus wurde eine kleine "Scheune" als gesonderter Baukörper errichtet.




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Architektur / Energie

Der Gewächshausanbau ist in den kompakten Hauptbaukörper integriert, jedoch zum eigentlichen Kernhaus hin mit verglasten Falttüren abgetrennt. Somit dient das Gewächshaus zusätzlich als "Wärmefalle" und "Pufferzone". Es handelt sich im Prinzip um einen sehr großen " Solar-Kollektor " der sich über die gesamte Haus-höhe 3-geschossig erhebt und zusätzlich zur "grünen" Wohnraumerweiterung dient. Damit wird das Kernhaus nach dem Prinzip der "passiven Sonnennutzung" erwärmt.

Im Wohnbereich des EG steht im Kernbereich ein "Römerofen" was nichts anderes ist, als ein Holzofen mit Kacheloffeneigenschaften, der auch zum Backen und Kochen genutzt werden kann und mit Scheidholz beheizt wird. Dieser Ofen erzeugt - wenn erforderlich - die zusätzliche Wärme, die für das Haus benötigt wird. In Verbindung mit dem Wärmegewinn des Gewächshauses - wurde auf eine Heizung im herkömmlichen Sinne ganz verzichtet.

Der Innenbereich ist als offenes Raumkonzept konzipiert, sowohl horizontal als auch vertikal. Durch das öffnen und schließen von Schiebetüren ist eine Verteilung der Wärme in alle Räume möglich.

Wenn die Temperaturen im Gewächshaus höher sind als im Kernwohnbereich, werden die verglasten Falttrennwände geöffnet und dienen zur Beheizung. Ist die Temperatur im Gewächshaus niedriger als im Kernwohnbereich dient der Vorbau als Pufferzone - d.h. das Haus verliert fasst keine Wärme.

Weiterhin sind auf dem Dach thermische Kollektoren zur Brachwasserbeheizung installiert.




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Architektur / Holz und Gras

Das Gebäude ist als Holzständerbauweise konzipiert mit Wandstärken von ca. 45 cm, die Dämmung besteht aus getrocknetem und aufbereitetem Wiesengras, das in die Zwischenräume eingeblasen wurde.

Alle Fenster und Außentüren sind als Holzfenster mit Dreifachverglasung ausgeführt, das Gewächshaus ist mit Doppelglas versehen.

Die Außenfassaden sind mit Odenwälder Lärche als horizontale Schalung in säge-rauer Qualität als hinterlüftete Konstruktion ausgeführt, es wurde auf einen Anstrich verzichtet - das Holz darf vergrauen. Dachüberstände schützen die Fassade.

Die Geschossdecken sind in massivem Fichteholz (18 cm) mit Trittschaldämmung ( Holzfaserplatten 40 mm und 60 mm Zementestrich ) ausgeführt, durch Ihr Gewicht wird eine zusätzliche Wärme- Speicher-, und Ausgleichsmasse gewährleistet.

Die Böden sind in Vertikalparkett 24 mm stärke ausgeführt, zum Teil wurden Böden auch mit Naturtonziegel belegt.
Der Keller ist mit Porentonziegel in 42,5 cm stärke und zusätzlicher Außen- und Bodendämmung ausgeführt und wird nicht für Wohnzwecke genutzt.
Kosten: Es konnten ortsübliche Baupreise realisiert werden, durch Verzicht auf die Heizanlage wurden die Kosten für Dämmung und Verglasung ausgeglichen



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